Märchengarten Blühendes Barock
Märchen modern interpretiert
Im Märchengarten des Blühenden Barocks Ludwigsburg haben wir anlässlich des 65. Geburtstags 5 beliebte Märchen modernisiert. Mit unserer Umgestaltung schaffen wir neue Reize und lassen Kinderaugen wieder zum Leuchten bringen.
Das Blüba kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Der Märchengarten ist eine feste Institution, der bereits mehrere Generationen begleitet und ein Stück Kulturgut bewahrt.
Mit unserem Making-of Film nehmen wir Sie mit auf die Reise rund um die Konzeption und Umsetzung unserer Arbeit.
Anhand der folgenden fünf Fragen und Antworten nehmen wir Sie mit auf die Reise:
1. Was war bei der Konzeption und Umsetzung des Seerosenkönigs wichtig?
Diese Hauptattraktion am Eingang des Märchengartens mit seinem Thron und den Seerosen wurde saniert und ergänzt.
Der Thron des Seerosenkönigs im Feld aus Seerosen und Seerosenblättern, wird nun von einer märchenhaften Waldkulisse eingerahmt. Immer vermisst, zieht nun auch die Meerjungfrau Nika in die Kulisse ein. In einem Zwiegespräch mit dem jungen Fischer wird nun auch die Geschichte hörbar erzählt.
Das Märchen leuchtet nun in einem neuen und zauberhaft illustrierten Ensemble.
2. Warum ist es bedeutend, dass die Szenerien neu gestaltet wurden?
Es handelt sich nicht nur um Neugestaltungen, sondern auch um Sanierungen, Instandsetzungen des Bestandes und eine passende Ergänzung des geliebten.
Wir haben die Vielfalt der Darstellung so aufgebaut, dass von einer Ergänzung der Szenerie bis zur herausfordernden Neugestaltung alles dabei ist.
Neu gestaltet ist auch das neuen Märchengarten-Logo, eine Bildmarke und ein freundlicher Frosch, der als Conférencier die Besucher empfängt.
3. Wie verlief die Zusammenarbeit?
Super! Von Anfang an gab es eine stimmige Chemie, auch Brainstorming im Team von Kreation Krehl und mit dem Blüba war sehr freudig und stimmig.
Besonders war die Zusammenarbeit mit den externen Gewerken, die alle das Blüba kennen und lieben. Ganz hervorragend waren die Mitarbeiter des Blübas, die Techniker und die Gärtner. Das war eine echte Freude.
4. Was verbindet Sie mit dem Märchengarten?
Ich und viele im Team sind in Ludwigsburg aufgewachsen. Es ist toll, dass weitere Generationen mit diesem einzigartigen verwunschenen Märchengarten und all seinen Erzählungen, ob traditionell oder neu gedacht, groß werden können.
Projektierung: Kreation Krehl, Ivonne Krehl + Team (Szenografie Susanne Paret, Grafik Sandra Spindler)
Auftraggeber: Blühendes Barock Gartenschau Ludwigsburg GmbH
Illustratoren/Künstler: Anja Maser, Patrick Fix, Christoph Keck
Animation: Julia Alena Schneider
Audio: Tonstudio Gress Gbr
Texter: Martin Hoffmann
Bühnenbau: Das Schauwerk GmbH
Medien: Lautmacher GmbH&Co. KG
GaLaBau, Elektrik: Blühendes Barock Ludwigsburg GmbH
Maler: Klotz-Pregenzer e.K.
Zimmermann: Holzbau Link GmbH&Co.KG
Schlosser: Manufaktur Moritz Hofmann
Grafikproduktion: PhotoFabrics GmbH
Fotografie: Benjamin Stollenberg, Ivonne Krehl, Susanne Paret, Sandra Spindler
Erlebbare Räume und Architektur für alle!
„MARKT 8“ der evangelischen Kirchengemeinde Ludwigsburg, am Marktplatz 8 in 71634 Ludwigsburg
Das über 300 Jahre alte Dekanatsgebäude der evangelischen Kirche mitten in der Stadt, sollte nach Jahrzehnten im Tiefschlaf nun das „Tor zu den Menschen“ werden, das „Wohnzimmer Markplatz“ ergänzen und zur „Visitenkarte“ der evangelischen Kirchengemeinde Ludwigsburg werden. Verbunden mit dem Ziel die Geschichte des Gebäudes zu erzählen, Fundstücke der verschiedenen Nutzungen über Jahrhunderte zu erhalten, gleichzeitig den Anspruch der modernen Technik zu integrieren und den Wunsch der Weiterführung des Baudenkmals in die Zukunft zu gewährleisten.
Mit dem Wunsch einer völligen Neukonzeption im Erdgeschoss des Baudenkmals, nun Orte der Begegnung, Spiritualität, Feste, Kunst und Kultur zu schaffen, traten die Bauherren an die Architekten heran und schrieben für die Gestaltung des Erdgeschosses einen Wettbewerb aus.
Während die Hochbauarchitekten sich um die Sanierung des Gebäudes und die neuen Büros in den Obergeschossen vorrangig kümmerten, wurde für das Erdgeschoss im Wettbewerb das vom Bauherren Mut einfordernde Konzept der Innenarchitektin ausgewählt.
Schnell entstand im „kreativen und ernsten Spiel“ miteinander eine ungewöhnlich enge, offene und besondere Zusammenarbeit zwischen den Bauherren, den Hochbauern, der Innenarchitektin und den Handwerkern. Diese entwickelte sich nach einem Brand während der Bauzeit noch weitaus fester.
In intensivsten Gesprächen mit dem Denkmalamt wurden die gesamten Innenräume, der Dachstuhl und die Fassade des Gebäudes behutsam, aber dennoch aufs Modernste restauriert. Von außen sichtbar wurden Gauben ergänzt, Farben und Beschriftungen entwickelt. Immer im Hinblick auf das Gesamtkonzept der barocken Stadt, um hier eine Ergänzung und Weiterentwicklung anzustreben.
Die Innenraumanordnungen wurden im Erdgeschoss aus der ursprünglichen Form teilweise übernommen und neu entwickelt. Mit dieser Aufgabenstellung und der Entdeckung verschiedener „Denkmalschätze“ entstanden so 2 größere Multifunktionsräume und kleinere Nebenräume sowie 3 Öffnungen zum Marktplatz.
Die 8, aus der Adresse, als übertragendes Sinnbild für Unendlichkeit, gar entfernt als Zeichen für den christlichen Fisch wurde im zentralen, großen Raum als Konzept in Schwüngen und runden Formen übersetzt. Spiegelungen der individuell gefertigten LED-Lichtellipsen an der Decke finden sich auf dem Boden als kalligraphische Schriften wieder. Die Wörter bilden ein Wortspiel aus den Worten mit der Silbe „acht“.
Sie werden ergänzt durch den Gedanken an die 5 liturgischen Farben, 5 Elemente der Erde, 5 Materialien, 5 Aufgaben.
Das spirituelle Vorgehen in der Konzeption wurde übertragen in die Ausarbeitung der Materialien und Einrichtungen sowie der Beauftragung von Künstlern und Restauratoren. So erhielt der große Raum einen zentralen „Tisch“, als christliches Kernsymbol, mitten im Zentrum der vorhandenen und nun sichtbaren Stahlkonstruktion des Raumes.
Die aus 5 Metallen handgearbeitete „Tisch-Skulptur“ wurde mit einem Scherenhubtisch ergänzt und kann so auch als Bühne genutzt werden. Darüber befindet sich ein Licht- und Akustikelement für die verschiedenen nutzbaren Szenarien rund um den zentralen „Bühnen-Tisch“.
Die Einrichtung des Raums wird flexibel gehalten durch einzelne mobile Thekenelemente, vielseitige Bestuhlung aus neuen und alten Stühlen, Sitzsäcken und Tischen. Sie kann im kleineren Raum ebenfalls eingesetzt werden. Hier ist der zentrale Punkt, unter dem Stuck und den Kronleuchtern, ein treppenförmiges, begehbares Sitzelement, das mehrere Funktionen beinhaltet. RGB-Lichtstreifen zwischen den Fenstern ermöglichen das Spiel mit den liturgischen Farben und die zusätzliche Sichtbarkeit des Raumes über den Marktplatz hinweg während nächtlichen Veranstaltungen.
Zusammengeführt werden diese Räume durch einen zurückhaltenden kleinen Eingangsbereich, der mit
der Decken- und Bodengestaltung die Besucher in die verschiedenen Raumszenarien führt.
Von hier gelangt man durch das einmalig schöne Holztreppenhaus in das 1.OG und durch eine neue Erschließung in das Dachgeschoss. Mehrere dort befindliche Büroräume konnten durch die Sichtbarkeit des einzigartigen Dachstuhls besonders gestaltet werden.
Der Mut und die Aufgeschlossenheit der Bauherren haben sich gelohnt, denn die Räume und das Gebäude haben schon nach wenigen Wochen nach der Eröffnung einen freudigen und großen Wiederhall in der Gemeinde und bei den Ludwigsburgern erhalten.